Spätestens seit ihrem tollen dritten Platz während der Großen Woche im T.v.Zastrow Stutenpreis auf Gruppe II Niveau, ist die dreijährige Karlshoferin Atomic Blonde endgültig ganz weit oben in der Stutenhierarchie ihres Jahrganges angekommen.
Die The Grey Gatsby -Tochter war bereits von Karrierebeginn an hellwach und gewann zweijährig wie ihre ebenfalls von Henk Grewe trainierte Mutter Alwina, die beiden Dortmunder Auktionsrennen. Beim Saidondebut in den 1.000 Guineas von Italien in Rom, blieb sie hinter den Erwartungen zurück, war allerdings auch ganz schlecht gereist und damit entschulgigt. Dafür überzeugte sie anschließend aber auf der Mailänder San Siro – Rennbahn, als Zweite in den Oaks d’Italia auf Gruppe II-Ebene und drei Längen hinter Nachtrose zurück. In den German Oaks konnte sie auf dem speziellen Kurs in Düsselfdorf zwar nicht in die Entscheidung eingreifen, zeigte dafür aber vor Wochenfrist in Baden mit einem bärenstarken Auftritt gegen die älteren Pferdeladys, ihre bisher beste Karriereleistung.
Erstmals über 2.400 Meter, kam die von Clement Lecoeuvre gerittene und als letzte Außenseiterin ins Rennen gegangene Karlshoferin, dabei im toll besetzten und zur Gruppe II zählenden T.v.Zastrow Stutenpreis (70.000 Euro) als Dritte und bester Dreijährige über die Linie. Lange wie die Siegerin aussehend, erwiesen sich auf den letzten 100 Metern dann doch noch mit Amazing Grace und India zwei Gegnerinnen als etwas stärker. Leicht 1 1/2 und 3/4 Längen, lautete letztlich der offizielle Richterspruch.
Eine Leistung, die nun auch hoch offiziell ihre verdiente Belohnung fand. So wurde sie jetzt von Chefhandicaper Harald Siemen mit einer Marke von 92,5 Kilo eingestuft und steigerte damit ihre Einschätzung aus den Oaks d’ Italia noch einmal um stattliche 2 Kilo. Hinter Toskana Bell (96), Wagnis (95,5), Mylady (95), Mountain (95) und Nachtrose (93) ist sie damit aktuell unter den Dreijährigen die sechste Macht im Lande.
Den noch fehlenden Sieg auf Gruppe-Parkett, könnte sie am 9. Oktober in Mailand im Premio Verziere – Memorial Aldo Cirla (78.100 – 2.000) eingaloppieren. Sie besitzt aber auch noch eine Nennung rund drei Wochen später, für den ebenfalls zur Gruppe III zählenden Herbst Stuten Preis auf der Neuen Bult in Hannover. Es bleibt also spannend um die Schimmelstute.
Fotos: Marc Rühl