Im 150. Renate und Albrecht Woeste – Zukunfts-Rennen, einer mit 55.000 Euro dotierten Gruppe III-Prüfung für zweijährige Pferde, stand Hermann Schröer-Dreesmann’s Mademoiselle Ninet vor ihrer bisher schwersten Aufgabe. Aber die Stute bestand diesen Härtetest mit Bravour, kam in diesem stark und international besetzten Rennen als tolle Vierte ins Ziel. Unter Lukas Delozier mußte sie dabei nach 1.400 Metern und einem Stop, mit der aus England angereisten Carolina Reaper, sowie Schützenzauber und West Man nur drei favorisierten Pferden den Vortritt lassen. Kampf- Hals, 1/2 und 1 1/4 Längen, lautete dabei der Richterspruch.
Am Toto unterschätzt aber Form bestätigt, bärenstark gelaufen und trotz Störung am Ende für Gruppe-Blacktype nicht weit geschlagen; das ist die Kurzannalyse des Auftritts von Mademoiselle Ninet. Die von Besitzerseite selbst gezogene Schwester zu Mister Applebee und Mister Hollow, hatte schon bisher nichts falsch gemacht. Gleich beim Debut in Hamburg siegreich, blieb sie auch zuletzt in München nur knapp vom auch diesmal mitfavoriserten Schützauber geschlagen und rückte daher überraschend nur als 17,5:1 Außenseiterin in die Startbox ein.
Davon ließ sich die Stute im Rennen jedoch nicht beirren. Denn aus der Reserve geritten, kam sie in versprechender Haltung um die letzte Ecke, wo sie hinter dem später Drittplacierten Pferd aber leider einen Stopp hinnehmen und neu ansetzen mußte. Trotzdem zog sie noch stark an und blieb auf ihrer Maximaldistanz bis zur Linie stets in Schlagdistanz und letztlich auch dicht auf.
Schade, das hätte wohl eine Blacktype-Placierung werden können. So sah es auch der Trainer: “Leider hatte sie in der Mitte der Geraden einen Stopp, sonst wären wir noch weiter vorne gewesen.“
Foto: Marc Rühl