Besser später als nie, lautete für vier Dreijährige von Henk Grewe an heutigen Sonntag die Devise, um sich im allerletzten Moment mit starken Leistungen das Ticket für Hamburg zu sichern. In Dortmund hatten zuvor mit Wonderful Eagle und Millionaire zwei “Wackelkandidaten” ihre Hausaufgaben bereits gemacht und in einer Maidenprüfung die ersten beiden Plätze belegt.
Da wollten etwas später in Hannover zwei weitere Derbyaspiranten wohl nicht nachstehen und sorgten im “Großer Preis von meravis” und damit sogar auf Listenebene für einen weiteren Stalleinlauf. Wobei Liberty Racing’s von Thore Hammer-Hansen gerittener Assistent, den schon wie der Sieger aussehenden Angelino ( Cometica AG – Clement Lecoeuvre) mit einem Speedwirbel noch abfing.
Bei seinen beiden bisherigen Starts, hatte Assistent jeweils knapp einen Bezwinger gefunden und auch gesundheitlich bedingt seine Vorbereitung unterbrechen müssen. So war Liberty Racing Gründer Lars-Wilhelm Baumgarten vor dem Start noch etwas skeptisch.”Er ist noch nicht bei hundert Prozent und wir hoffen natürlich, daß es trotzdem reicht”. Das tat es dann auch, obwohl es im Rennen ein paar Widrigkeiten zu überwinden galt. Mitte Geraden verschaffte Thore Hammer-Hansen seinem festsitzenden Partner etwas burschikos Luft, der auf freier Spur richtig loslegte und in einer packenden Ankunft das Blatt zu seinen Gunsten noch wenden konnte. “Er ist etwas schlecht abgesprungen, hat aber alle Probleme während des Rennens aus dem Weg geräumt. Jetzt hoffe ich, dass er auch im Derby gut laufen wird“ so sein Reiter, der für seine Aktion jedoch mit einer dreitägigen und ausgerechnet am Derbytag beginnenden Sperre belegt wurde. Assistent könnte es jetzt Nicaron, Schiaparelli und Adlerflug nachmachen, die nach ihren Siegen in diesem Rennen, anschließend auch in Hamburg triumphieren konnten.
Endlich die erwartete Leistungsexplosion zeigte diesmal bei seinen dritten Start Angelino und damit Henk Grewe’s Geheimtip für das “Blaue Band”. Gleich beim Debut Ende November auf der Sandbahn in Deauville auf versprechende Art siegreich, war er beim Saisondebut nach sechsmonatiger Pause in der Union gegen allerbeste bereits erprobte Gesellschaft jedoch noch nicht so weit. Das sah jetzt ganz anders aus, denn von Clement Lecoeuvre) an die Spitze beordert, hielt er auch im Einlauf mit immer neuen Reserven stand, ehe ihm der Trainingskollege quasi auf den letzten Metern doch noch den Sieg vor der Nase wegschnappte. „Ich bin der Meinung, dass er kein ganz optimales Rennen hatte, denn daß er lange vorne sein musste,mwar nicht optimal. Die Form war natürlich super und er hat auch gezeigt, dass er ein so gutes Pferd ist, wie wir immer geglaubt haben. Köln war kein Ausrutscher, sondern es war das Problem des ersten Jahresstarts. Wenn er es in den nächsten zwei Wochen gut macht, dann wird er auch im Derby laufen.“ so Racing Manager Holger Faust.
Foto: Marc Rühl