Ein aufregendes und mit ingesamt zehn Startern in Deutschland, Frankreich sowie Italien zudem arbeitsreiches Wochenende liegt hinter dem Quartier. Es bescherte den Beteiligten jedenfalls einen Mix an möglichen Facetten dieses Sports.
Was erfreuliches
Das am Samstag in Krefeld die im Besitz von Christoph Holschbach und Gestüt Karlshof stehende Diantha ihre Maidenschaft ablegen konnte. Damit zugleich auch eine kleine Durststrecke für Trainer und Team zu Ende ging und für den ersten Sieg seit dem 24. September sorgte. Und auch die ebenfalls zweijährige im Besitz von Denis Cengiz’s stehende Donna Guilietta aus der Familie solch erfolgreicher Pferde wie Dicaprio und Django Freemann, gleich bei ihrem Debut in Hannover mit einem versprechenden Erfolg imponieren konnte.
Was überraschendes
Das Gestüt Karlshof’s auffällig gezeichnete und ebenfalls zweijährige Stute Three Havanas in Mailand im mit 247.500 Euro exorbitant hoch dotierten und zur Europa Gruppe II zählenden Premio Dormello einen bärenstarken zweiten Platz eingaloppieren konnte. Dabei erstmals auf für sie weiten 1.600 Metern, sogar Italiens bester zweijähriger und nach fünf Starts weiter ungeschlagenen Champion – Stute Folgaria lange Paroli bieten konnte. Womit die Schimmelstute nach dem Erfolg im Badener Auktionsrennen, ihre zweite größere Bonanza einheimste.
Was unerwartetes
Das die zweijährige und von Besitzer Hermann Schröer – Dreesmann selbst gezogene Mademoiselle Ninet, nach einem Sieg beim Debut, einem Ehrenplatz und zuletzt als Vierte sogar im Zukunftsrennenn auf Gruppe III Parkett, diesmal als Mitfavoritin eines Listenrennen auf der Neuen Bult deutlich zurück nur als Letzte ins Ziel kam. Allerdings erwiesen sich dabei die Bodenverhältnisse alle andere als passend.
Was schmerzliches
Das der Start von Eckhard Sauren’s Only the Brave am Freitag in einem Reclamer in Clairefontaine, leider der Letzte für das Quartier war, denn der Sechsjährige wurde nach seinem zweiten Platz geclaimt. Der Iffraaj- Sohn, liebevoll “Olly” genannt, war ein ebenso treuer wie eisenharter Vertreter seine Zunft, der im Rennen immer alles gab und sich auch nach Rückschlägen stets stark zurückmeldete. In fünf Rennzeiten bestritt er 31 Rennen, kam neunmal als Sieger vom Geläuf und verdiente dabei 140.535 Euro. Wir wünschen ihm natürlich im neuen Wirkungsbereich alles erdenklich Gute.
Was ärgerliches
Das die am Vortag des Arc für 1,3 Millionen Euro verkaufte Diana Siegerin Muskoka, ausgerechnet beim ersten Deutschland Auftritt für ihren chinesischen Besitzer Yuesheng Zhang im Hannoverschen Stutenpreis (Gruppe III) einen schlechten Rennverlauf hatte und als letztlich Dritte hinter der Erwartungen zurück blieb. Dabei in einem langsam gelaufenen Rennen, inne, festzitzend nicht frei galoppieren konnte und beim “Kampf” mit ihrem Jockey entscheidende Körner ließ, die letztlich in der Schlußphase fehlten. Ob man daher direkt hätte Vorne gegen sollen, wie im Vorfeld überlegt, ist da im nach hinein wohl eher eine müßige Reflektion.
Was spannendes
Das der Trainer mit den erwähnten Erfolgen von Diantha und Donna Guilietta im Titelrennen mit jetzt 43 Treffern an der Spitze mit Peter Schiergen gleichziehen konnte. Ob es bei noch zwölf verbleibenden Renntagen tatsächlich zum dritten Championat nach 2020 und 2021 reicht, ist bei aktuell 49 Pferden wohl ein eher ein Kampf gegen Windmühlen. Ein reelles Ziel dagegen, erstmals bei der Gewinnsumme die Zwei Millionen Grenze zu knacken. Die bisherige Bestmarke von 1.812.944 aus 2019 hat man schon überschritten und es stehen ja noch lukrative Ziele in Rom, München und eventuell auch in Übersee an.
Fotos: Marc Rühl