Es war ein ohne Zweifel denkwürdigens Hauptereignis, dieser zur Gruppe I zählende “Grosser Allianz Preis von Bayern” am heutigen Sonntag in München. Denn nachdem Charlie Appleby den als Favorit gehandelten Scheich Galopper Rebel’s Romance aus dem Rennen nahm, rückten nur noch vier Pferde für die 155.000 Euro Preisgeld in ihre Startboxen ein.
Darunter Assistent für Eckhard Sauren und Liberty Racing 2020 als 8,6:1 Chance und mit dem hauseigenen Privatjockey Thore Hammer – Hansen im Sattel. Und der zeigte trotz des langsamen Tempos eine bärenstarke Leistung, mußte sich nach 2.400 Metern nur dem aus Frankreich angereisten Mitfavoriten Junko aus dem Quartier von Andre Fabre geschlagen geben. Damit drehte der Sea The Moon – Sohn diesmal auch den Spieß gegenüber der drittplacierten India um, die zuletzt im Preis von Europa noch vor ihm eingekommen war.
“Eigentlich fehlen ihm für einen Sieg auf diesem Niveau ein bis zwei Kilo, aber vielleicht gelingt dies ja Heute in dem kleinen Feld. Er springt ja stets etwas hinter den Pferden ab und wird daher auf keinen Fall von Vorne gehen” so sein Trainer vor dem Rennen.
Der Rennverlauf ist schnell erzählt, denn nach anfänglichen “Stehversuchen”, nahm Bauyrzhan Murzabayev mit Junko vor Assistent, der Favoritin India und Best of Lips die Spitze. Eine Reihenfolge, an der sich bis ins Ziel dann auch nichts mehr ändern sollte. Zu Beginn der Geraden, als sich der Pilot nach guter französischer Art auf einen Ruck absetzte, mochte man glauben, daß es um die Chancen des als Speedpferd bekannten Assistent geschehen sei. Doch weit gefehlt, der Vierjährige marschierte vielmehr nicht nur munter weiter, sondern konnte auf den letzten Metern sogar noch den Abstand zum Sieger deutlich verkürzen.
Entsprechend zufrieden war dann auch Henk Grewe nach dem Rennen: “Das war eine tolle Leistung vom Pferd, insbesondere bei diesem Rennverlauf und Tempo. Der Sieger war nicht zu schlagen, er ist seine Form voll ausgelaufen und ich hoffe, daß er jetzt in die Winterpause geht.
Foto: Marc Rühl